Zwei Tage nach Weihnachten war’s als still und heimlich in der Nacht der Schnee fiel. Morgens hatte sich eine dicke, weiche Flockendecke über die Landschaft gelegt, dämpfte die Schritte, verstärkte das Licht und hüllte Städtchen wie Land in makelloses Weiß.
So schnell sind wir lange nicht mehr aus den Federn gekommen! Standen mit strahlenden Augen am Fenster und konnten uns nicht sattsehen an diesen dicken Flocken, die ganz verschwiegen unseren sehnsüchtigen Weihnachtswunsch nachreichten…
Schnee im Vogtland.
Wie tröstlich, dass mancher Zauber ein Leben lang bleibt!
NOAH hatte sich gut versteckt, aber wir haben ihn gleich nach dem Frühstück ausgebuddelt und sind mit ihm in dieses Wintermärchen gestartet.
Mit Allrad und Sperre hat er sich tapfer auf schneeglatten Straßen über Steigungen mit bis zu 15 Prozent hochgearbeitet. Ist breit grinsend auf kleinen Sträßchen hinunter in abgelegene Dörfer gerutscht und hatte durchaus seine eigenen Ideen, seinen Weg zu finden…
Winterwälder haben eine ganz eigene Faszination!
Und im Vogtland, das im grünen Herzen Europas liegt, reichen die Wälder – ganz gleich in welche Richtung – bis zum Horizont. Von Thüringen, über Franken-, Bayrischen und Böhmerwald ziehen sich diese bis ins Erzgebirge und weit darüber hinaus gen Osten.
Stattliche Bäume, viel älter als wir, säumen vielerorts die kurvenreichen Straßen, die sich durch diese tiefen Wälder, über offene Bergrücken und durch enge Täler winden.
Ruhe liegt jetzt über dem Land. Eine friedliche Stille, als würde auch die Natur innehalten und genießen…
Als wir zurück nach Markneukirchen kamen, war es Abend geworden. Das Paulus-Schlösschen, seit langen Jahren als Musikinstrumenten-Museum mit einer beeindruckenden Sammlung von Instrumenten aus allen Winkeln der Welt genutzt, lag nun still im Dämmerlicht und die winterliche Ansicht auf den Stadtkern mit der traditionellen Sternenkette zwischen St. Nicolai und dem alten Amtsgericht am Markt fühlte sich wieder an wie – zu Hause!
Aber gleich nach dem Abendessen musste es noch einmal losgehen, wollte ich doch auch Schöneck im Schnee sehen, den Ort, in dem ich meine ersten 10 Jahre gelebt habe.
Klar, die Hauptstraße zum Krankenhaus hinauf war geräumt, aber mein alter Kamerad, der Weihnachtsbaum am Rathaus stand wie erhofft inmitten von festlichem Weiß! Hatte ich doch schon in Kindertagen Freundschaft mit dieser alten Blaufichte geschlossen und sie in jedem Advent besucht…
Habt Ihr schon mal einen Weihnachtsbaum von innen fotografiert? – Bleibt eben stehen und lauscht dem leisen Rauschen, Weihnachtsstimmung wie in einer kleinen Kapelle!
Mit einem letzten Bild von der Sternenkette über dem Markt mit St. Nicolai im Hintergrund wollen wir diesen Bilderbogen nun beschließen und Euch Allen, die Ihr dies jetzt im Neuen Jahr lest, ein glückliches, gesundes und abenteuerliches 2018 wünschen!