Montag, 12. September 2016 – Colle Sommeiller, 3000m

Flusscamp Val d’Rochemolles & Colle Sommeiller, 3000m & Gran Bosco

Morgens würden wir zu gerne noch bleiben, einen Tag, zwei, drei…

Impressionen aus dem Val d'Rochemolles

Niedriger Pegel im Lago d'Rochemolles
Niedriger Pegel im Lago d'Rochemolles
Kleine Wasserspiele
Kleine Wasserspiele
Bläuling im Sonnenschein
Bläuling im Sonnenschein
Beeindruckende Zeichen der Wasserkraft
Beeindruckende Zeichen der Wasserkraft
Standhaft!
Standhaft!
Der Herbst zieht ins Tal...
Der Herbst zieht ins Tal...
Steinadler im Aufwind
Steinadler im Aufwind
Weite Geröllflächen im Talgrund
Weite Geröllflächen im Talgrund

Aber der faszinierende Monte Sommeiller ruft!
So waschen wir uns tapfer im Gletscherbach.
Fragt nicht, bei wie viel, besser: wie wenig gebibberten Grad Wassertemperatur!
Der Anfang ist am Schlimmsten, danach feuert der Körper zurück – und das wortwörtlich!

Nach dem Frühstück gönnen wir uns wenigstens einen Morgenspaziergang zum Lago di Rochemolles, bevor wir aufbrechen müssen.
Sollten.
Wollen?
Müssen! Sollten! Wollen! – Basta!
Der Spaziergang verstärkt noch einmal unsere ersten Eindrücke von diesem kleinen Paradies!
Die tiefen Einschnitte, in denen die Wasserfälle über den Hang rinnen, lassen die Gewalt der Schneeschmelze ahnen. Dann donnern hier mit Sicherheit beeindruckende Wassermassen zu Tal!
Massive Gesteinsbrocken, die die beiden Wasserläufe hinunter zum ausgedehnten Flussbett am Talgrund säumen, sprechen Bände…
Eine einsame Lärche klammert sich dort mit ihren Wurzeln ins Geröll – Wasser- wie Gesteinsfluten haben sie bedrohlich schief gedrückt, aber ihre Größe zeigt, dass sie beharrlich seit Jahren den Naturgewalten trotzt!
Jetzt im frühen Herbst plätschert der Rio di Fond sanft vor sich hin, Bläulinge spielen auch hier im Sonnenschein und Marion und Martin entdecken einen skurrilen Grashüpfer, trotz dessen perfekter Tarnung – er scheint selbst wie von Flechten überzogen.
Im Stausee fehlt massig Wasser!
Und uns fällt spontan der ausgedörrte Bergwald ein.
Jörg versucht sich augenzwinkernd als Goldwäscher, doch dann sieht Marion hoch über uns ein Steinadlerpaar. Mit einem Jungen!
Alle Vier scannen wir gespannt den Berg und können später sogar den Horst in einer Felsnische ausmachen.

Morgenspaziergang zum Lago dRochemolles

Geröll am Talgrund
Geröll am Talgrund
Jörg als Goldwäscher
Jörg als Goldwäscher
Forscher & Entdecker
Forscher & Entdecker
Perfekte Tarnung
Perfekte Tarnung
König der Lüfte im Gleitflug
König der Lüfte im Gleitflug
Alte Staumauer am Lago d'Rochemolles
Alte Staumauer am Lago d'Rochemolles

Aber wir finden leider auch Mensch-gemachte Schattenseiten in unserem Paradies.
Die Murmeltiere graben blaue Plastikfetzen mit dem Gestein aus ihren Behausungen aus. Bausünden des inzwischen schon wieder aufgegebenen Stalles in der Nähe?
Im Flussbett sammeln sich mehr und mehr Feuerstellen. Warum nur benutzt man nicht die schon vorhandenen??
Und besonders ärgern mich die frisch abgeschlagenen Lärchenzweige, die dann achtlos weggeworfen wurden! Klar, die haben einen Brennwert wie ein nasser Waschlappen – aber das weiß man doch vorher!
Und das, wo hier oben alles nur so langsam wachsen kann…

Schattenseiten im Val dRochemolles

Immer neue Feuerstellen...
Immer neue Feuerstellen...
Verletzte Stämme, abgerissene Äste...
Verletzte Stämme, abgerissene Äste...
Armer Müllmann-Murmel!
Armer Müllmann-Murmel!

Dann heißt es aber wirklich Abschied nehmen von dieser Idylle, die trotz der Schattenseiten unser romantisches Abenteuercamp bleibt!

Also: Auf zum Colle Sommeiller!

Offizielle Warnung!
Dieser Text kann nicht kurz werden, weil dieser Berg so hoch ist, der Weg hinauf so faszinierend und die Eindrücke so beeindruckend sind!

Spektakulärer Monte Sommeiller!

Noch nicht einmal der Anfang ist harmlos!
Noch nicht einmal der Anfang ist harmlos!
Hochplateau Pain dei Morti
Hochplateau Pain dei Morti
Ultimativer Beweis!
Ultimativer Beweis!
Wetterfront über'm Plateau Colle Sommeiller mit der italienisch-französischen Grenzlinie
Wetterfront über'm Plateau Colle Sommeiller mit der italienisch-französischen Grenzlinie
Schwieriger Abstieg im Geröllhang
Schwieriger Abstieg im Geröllhang
Auch die Kehren haben es hier in sich!
Auch die Kehren haben es hier in sich!

Wir folgen dem unbefestigten Sträßchen an der Nordwestseite des Val d‘Rochemolles aufwärts. Überqueren auf einer Holzbrücke wieder den Rio di Fond, der sich hier in ein enges, ausgewaschenes Bett zwängen muss, und schlängeln uns mit dem staubigen Sträßchen weiter bis zum Ende des Tales.
Hier gibt es das im Sommer bewirtschaftete Rifugio Scarfiotti, in dem man laut Martin gut Kaffeetrinken kann. – Naja, Italiener und Kaffee…
Besser geht das ja wohl kaum!

Schon von Weitem sehen wir einen grünen Hang mit den ersten Kehren, der den Talkessel beschließt. An den anderen, steil aufragenden Felswänden hätte auch kein Weg eine Chance…
47 Kehren hat Harald Denzel für seinen Alpenstraßenführer über den gesamten Aufstieg von Bardonécchia aus gezählt. Er schätzt die Strecke ab hier mit Schwierigkeitsgrad 4 ein, definiert als: „Auch für Berggewohnte schwierige Strecke, erfordert ein weit über den Durchschnitt herausragendes fahrerisches Können.“
(Harald Denzel, Großer Alpenstraßenführer, 26. Ausgabe, Denzel-Verlag Innsbruck).
So, mein Schatz, jetzt hilft Dir auch kein noch so bescheidenes Abwinken mehr!
Der Mann weiß, wovon er redet!

Aufstieg im Val dRochemolles

Aufstieg im Val d'Rochemolles
Aufstieg im Val d'Rochemolles
Unter Beobachtung ;-)
Unter Beobachtung 😉
Brücke über den Rio di Fond
Brücke über den Rio di Fond
Entlang des Flüsschens aufwärts
Entlang des Flüsschens aufwärts
Knuddelige Murmelwache!
Knuddelige Murmelwache!
Vermurmelter Fotostopp vor grandioser Kulisse!
Vermurmelter Fotostopp vor grandioser Kulisse!

Und endlich ist es dann auch soweit – wir sichten die ersten Murmeltiere!
Durch den Sommerbetrieb des Refugios an Autos und Menschen gewohnt, machen die süßen, dicken Moppel unbeeindruckt an ihren Bauten Männchen und beobachten uns neugierig. Eines ist besonders mutig und läuft direkt auf Marion zu, die vor uns mit der Kamera im Anschlag an der Straße hockt. Die Beiden trennen keine fünf Meter mehr!
Diese kleinen Viecherl haben den ultimativen Knuddelfaktor!!
Nein, es gibt keine 3.582 Fotos von Murmeln in allen Lebenslagen. –
Es sind drei weniger…

Wir hatten uns Zeit gelassen für diesen bezaubernden Fotostopp, aber jetzt wollen wir doch weiter. Vor uns in dem grünen Kehrenhang liegt ein weiterer Stopp, den wir keinesfalls auslassen möchten – Cascata di Fond! Ein Wasserfall, der sich, neben einigen kleineren, vom 3373m hohen Rognosa d‘Etache malerisch ins Tal sürzt.
Ihr kennt ihn von unserer Startseite.

Weiter oben halten wir, solange das gut machbar ist, noch einmal an – der Ausblick ins Tal ist einfach zu schön!
Das Refugio mit seinem Weiher tief unten sieht aus wie auf einer Spielzeugeisenbahn, nur kleiner als Spur NN. Die Kühe sind nur noch weiße, bewegliche Tupsen, aber das friedliche Geläut ihrer Glocken schallt bis zu uns herauf.

Kehrenstrecke im Hang

Kehrenhang am Talschluss
Kehrenhang am Talschluss
Ab in den Hang!
Ab in den Hang!
Fotostopp an der Cascata di Fond
Fotostopp an der Cascata di Fond
Kehre um Kehre windet sich aufwärts
Kehre um Kehre windet sich aufwärts
Brücke im Hang
Brücke im Hang
Vom Hang auf's Hochplateau Pain dei Morti
Vom Hang auf's Hochplateau Pain dei Morti

Über uns der Berg scheint noch immer in den Himmel zu steigen…
Und wir sind entschlossen, ihm zu folgen!
In manch einer der engen Kehren kraxelt Noah auf drei Beinen, weil unsere Einzelradaufhängung nicht die Verschränkung für so heftige Höhenunterschiede in der Piste hergibt.
Durch geht er allemal!
Aber unser Großer wechselt ganz allmählich die Farbe, sein dunkles Grün wird mehr und mehr von staubigem Steingrau überlagert.
Und Martin hatte Recht: Die steilen Abgründe direkt neben uns machen mir heute kaum mehr etwas aus.

Von hier an hätten wir keine Rückenlehnen mehr haben müssen, so hoch aufgerichtet wie aufmerksam scannen wir die Piste nach Reifenmördern!
Hauptsächlich lauern sie ausgerechnet in den ausgefahrenen Hauptspuren und – manches Mal ist ein Ausweichen einfach nicht möglich. Weswegen wir den Luftdruck auf 2Bar abgesenkt haben, so können die Reifen weicher an den Kanten reagieren, womit sich die Gefahr eines Schadens deutlich verringern lässt.
Hier oben einen Platten?
Noah aufbocken?
Vielleicht gar Richtung Abgrund??
Nein, danke!!
Da lieber haben wir die Piste mit Argusaugen im Blick!

Kehre für Kehre schrauben wir uns über diesen grünen Hang hinauf, der von unten so harmlos schien…
Gegenverkehr funktioniert nur mit gegenseitiger Rücksicht – zum Glück sieht man sich meist früh genug und kann eine weite Kehre als Stopp nutzen, bei den Enduros reicht es schon, an einer etwas breiteren Stelle stehenzubleiben.
Wir sind mit Noah‘s langem Radstand und Untersetzung gezwungen, wie Martin mit seinem Patrol auch, in den meisten Kehren wieder zurückzusetzen. Jörg nimmt’s gelassen!
Mit zunehmender Höhe wird der Rückblick ins Tal immer beeindruckender, was so manchen Kameraschwenk auslöst…

Dann öffnet sich auf 2420 Metern das Hochplateau Pain dei Morti mit seiner schroffen Schönheit vor uns.
Hier färbt das spärliche, robuste Gras die Hänge noch mit einem Hauch warmer Ockertöne, die je nach Lichteinfall interessant variieren.
Wir werden ein Mal mehr lautstark verpfiffen und wundern uns, wie flink diese mopseligen Murmel durch die Gegend hoppeln.
Aber sicher, behalten wir uns gegenseitig im Auge!

Das Plateau zieht sich etliche Zeit fast eben durch langgestreckte Gipfelketten, die hier besonders anschaulich diese typische Sichelform der Westalpen zeigen.
Der Weg wird rauer, der Schotter gröber und der Bewuchs immer karger. Dafür bieten die Gesteinsformationen eine erstaunliche Farbpalette!
Erstaunlich auch, bis in welche kargen Höhen sich diese kleinen Murmel rumtreiben! – Dabei sind sie hier genauso kugelrund wie ihre Artgenossen auf tiefer gelegenen Hängen.

Hochplateau Pain dei Morti

In der Weite des Hochplateaus
In der Weite des Hochplateaus
Vegetationsgrenze am Monte Sommeiller
Vegetationsgrenze am Monte Sommeiller
Hochalpinisten
Hochalpinisten
Geröllhalden auf dem Plateau
Geröllhalden auf dem Plateau
Es gibt durchaus handige Passagen!
Es gibt durchaus handige Passagen!
Abstieg im Pain dei Morti
Abstieg im Pain dei Morti

Später liegt im Plateau ein kleiner Abstieg.
Vorher queren wir noch einmal ein Holzbrückchen, über das hier ausgetrocknete Flussbett des Rio di Fond.
Wo kommt denn dann das Wasser am Wasserfall her?
Ob ihn wohl eine Quelle im Fels am Leben erhält, wenn es kein Schmelzwasser gibt?
Und Schmelzwasser gibt es hier lange. Oft ist der Aufstieg erst im Spätsommer oder gar Frühherbst passierbar, solange halten sich die Schneemassen hier an der Westflanke.
Dieses Jahr sehen wir davon nur noch wenig und haben außer Geröllbrocken und Auswaschungen keine Hindernisse auf unserem Weg.

Hochplateau Pain dei Morti II. Teil

Der Pointe Sommeiller beherrscht den Horizont
Der Pointe Sommeiller beherrscht den Horizont
Wandfarben mal anders
Wandfarben mal anders
Noah klettert aus dem Geröllbett des Rio di Fond
Noah klettert aus dem Geröllbett des Rio di Fond
Der Gipfel lockt!
Der Gipfel lockt!
Raue Strecke bis hinauf
Raue Strecke bis hinauf
Zehn Serpentinen als Ende des Hochplateaus
Zehn Serpentinen als Ende des Hochplateaus

Jetzt geht es aber wirklich wieder aufwärts!
Hier, auf dem höher gelegenen Plateau Pain dei Frati, ist die Strecke völlig schutzlos der harten Hochgebirgswitterung ausgesetzt.
Mit einem weiteren Kehrenfeld schraubt sich der Weg auf eine letzte Plateauebene hinauf, ein paar wenige, unerschrockene Arten hangeln sich entlang der Vegetationsgrenze aufwärts. Der Untergrund wird immer rauer und ist gespickt mit Reifenmördern.
Wir passieren eine gigantische Mondlandschaft!
Zutiefst beeindruckend!
Auf dem vierten Bild könnt Ihr rechts im Geröllhang die Wegführung erahnen, die letzten Kehren vor dem Passplateau.

Gigantische Mondlandschaft

Höchste, praktisch vegetationslose Plateauebene
Höchste, praktisch vegetationslose Plateauebene
Kurzer Regen auf der Strecke...
Kurzer Regen auf der Strecke...
Vereinzelte Firnschneereste
Vereinzelte Firnschneereste
Gigantische Mondlandschaft!
Gigantische Mondlandschaft!
Über den Wolken...
Über den Wolken...
Die letzten, heftigsten Kehren liegen hinter uns!
Die letzten, heftigsten Kehren liegen hinter uns!

Jörg lässt Noah langsam mit Untersetzung aufwärts ziehen und diese Langsamkeit, unser niedriger Reifendruck, gepaart mit manchem Stoßgebet, bewahren uns vor Schäden.
Wir durchfahren ein Wolkenfeld mit leichtem Regen, aber die Strecke bleibt griffig. Erde oder Bewuchs zum Rutschen gibt es hier längst nicht mehr – und zum Glück auch keine Felsplatten.
Die letzten drei Kehren im losen Schotterhang – keine Sorge, die Piste ist festgefahren – haben es arg in sich!
Sie besteht aus grobem Geröll, Gesteinsbrocken liegen im Weg und die Auswaschungen sind Spiegel der rauen Witterung.
Noah arbeitet sich mit stoischer Ruhe aufwärts.
Er zeigt uns noch nicht mal die rote Karte der Motortemperatur!
Wobei wir durchaus im Hinterkopf haben, dass der Siedepunkt des Kühlwassers in dieser Höhe keineswegs mehr seiner Werkseinstellung entspricht.
Am Ende dieses letzten Aufstiegs werden wir damit belohnt, auf dem höchsten, mit zweispurigen Fahrzeugen befahrbaren Punkt Europas zu stehen!
Großes Eroberergrinsen!!

Passhöhe Colle Sommeiller

Eroberer am Pass!
Eroberer am Pass!
Blick vom Parkplateau zum Gletscher
Blick vom Parkplateau zum Gletscher
Manche Fotos müssen einfach sein...
Manche Fotos müssen einfach sein...
Lac Sommeiller - schon ein Franzose
Lac Sommeiller - schon ein Franzose
Weiter hinauf kommen wir nicht...
Weiter hinauf kommen wir nicht...
Auf zur Erkundungstour! - Wer findet Jörg?
Auf zur Erkundungstour! - Wer findet Jörg?

Wir kontrollieren unseren treuen Kameraden Motor und Reifen, dann bekommen sie ihre respektabel verdiente Verschnaufpause – während wir auf Entdeckungstour gehen.
Der Gletscher hat sich weit zurückgezogen. Kein Vergleich mehr zu dem alten Foto, das ich eben deshalb von der Schautafel abfotografiert habe. Und auch der schon in Frankreich liegende Lac Sommeiller, auf 2991m, füllt längst nicht mehr wie früher seine Senke.

In den 50er Jahren gab es hier den Versuch eines Sommerskigebietes, von dem das mittlerweile abenteuerliche Sträßchen übriggeblieben ist und das planierte Plateau. Die kleine Skihütte wurde Anfang der 60er von einer Lawine zerstört und da sich schon damals der Gletscher immer weiter zurückzog, auch nicht wieder aufgebaut. Die Reste der Ruine hat man Anfang der 2000er auch aus Umweltschutzgründen beseitig.

Beeindruckend ist das Gebiet allemal!
Der Gipfel des Sommeillers auf 3333m bleibt für uns zwar unerreichbar, doch schon die Eindrücke auf der Passhöhe lohnen den beschwerlichen Aufstieg. Die Farben im Gestein haben eine teils exakt abgegrenzte Vielfalt, genauso wie die verschiedenen Arten von Gestein. Wir finden Lavasteine neben Schiefer, Rosenquarz und grünen, wie weißen Quarz. Hin und wieder traut sich ein tapferer Einsiedler, dessen Art wir sonst nur aus unseren Steingärten kennen, in diesen unwirtlichen Lebensraum.
Wir laufen zum Gletscher hinauf und hinunter zum See, die Grenze ist nur eine imaginäre Linie in unseren Köpfen und Karten. Selbst die kleine Holzbarriere deutet sie nur an.

Langsam gehen wir, aber nicht übertrieben langsam, trotzdem kann ich einen deutlichen Unterschied zu meinem Aufstieg am Jafferau vorgestern merken.
Kann man sich so schnell an diese Höhen gewöhnen?
Seit Samstag bewegen wir uns kaum mehr unter 2000 Metern?

Petrus ist uns einmal mehr mit einer Regenfront auf den Fersen und hat jede Weitsicht mit grauen Wolkenschleiern verhangen – aber man muss ihm zugute halten, dass er uns im Trockenen unsere Entdeckungstour hat machen lassen.

Erkundungstour am Pass

Ein Rest von Gletscher...
Ein Rest von Gletscher...
Tapfere Einsiedler!
Tapfere Einsiedler!
Gesteinsschichten im Fels
Gesteinsschichten im Fels
So bunt wie die Farben, so verschieden der Stein.
So bunt wie die Farben, so verschieden der Stein.
Lac Sommeiller & im Hintergrund Lac Noir
Lac Sommeiller & im Hintergrund Lac Noir
Gletscher und See in früheren Jahren - Schautafelfoto vor Ort
Gletscher und See in früheren Jahren - Schautafelfoto vor Ort

Inzwischen sind die Motoren in Ruhe abgekühlt, noch das obligatorische Passfoto vor der Infotafel, dann machen wir uns an den Abstieg.
Wolkenfelder ziehen zerzaust über die Hänge, mal tröpfelt’s, mal nicht…
Wir klettern über den Kehrenhang im Schotter zurück, umkurven im Slalom die ärgsten Brocken und haben oftmals keine andere Wahl, als die Reifenmörder sachte zu überfahren.
Von oben wirkt die Strecke noch imposanter!
Aber seht selbst…

Zurück über den Schotterhang

Wolkenschleier ziehen über die Hänge
Wolkenschleier ziehen über die Hänge
Zurück ins Schotterfeld
Zurück ins Schotterfeld
Slalom um die dicksten Brocken!
Slalom um die dicksten Brocken!
Ausweichen? Wohin denn?
Ausweichen? Wohin denn?
Starrachsenverschränkung
Starrachsenverschränkung
Heraus aus dem Wolkenschleier!
Heraus aus dem Wolkenschleier!

Das Plateau empfängt uns mit seiner schier unfassbaren Weite, die durch das fast vollständige Fehlen von Vegetation noch unterstrichen wird. Das harte Gras und die paar Kräuter reichen den Murmeln offensichtlich – und natürlich haben sie wieder einen wachsamen Blick auf uns!

An dem kleinen Brückchen nutzen wir die Chance und überprüfen Noah’s Boden. Ein, zwei sachte Aufsetzer waren bei aller Achtsamkeit dann doch dabei.

In der Nähe des kleinen Zwischenabstieges im Plateau fällt die Grotte am Serre Monte aus dieser Richtung viel besser ins Auge. Eine wirklich interessante Felsformation!

Abstieg aufs Plateau

Kaum fassbare Weite...
Kaum fassbare Weite...
Ich weiß, woher ihr kommt!
Ich weiß, woher ihr kommt!
Mal tröpfelt's, mal nicht...
Mal tröpfelt's, mal nicht...
Die Wolken ziehen schnell
Die Wolken ziehen schnell
Brücke als Aushilfsbühne
Brücke als Aushilfsbühne
Grotte am Serre Monte auf 2609m
Grotte am Serre Monte auf 2609m

Kurz vorm Kehrenhang schiebt Petrus eine neue Regenfront über unseren Weg. Das gibt zwar interessante Fotos, doch mir fehlt das Licht, denn im Val d’Rochemolles hockt Dunst, der in düsteren, zerfransten Fetzen über die Flanke des Rognosa d’Etache getrieben wird.

Unser Lago d’Rochemolles schenkt uns später zum Trost ein faszinierendes Blau, als wir auf dem Sträßchen an seiner Seite entlangfahren. Was für ein schöner Ausklang für diesen ereignisreichen Tag!
Heute verkrümmeln wir uns nach Gran Bosco. Heiße Duschen und hausgemachte Pizzen haben eine nicht zu leugnende Anziehungskraft…

Abstieg im Val dRochemolles

Abstieg zum Plateau
Abstieg zum Plateau
Murmelmama
Murmelmama
Cascata di Fond
Cascata di Fond
Wolkenfetzen werden über die Hänge getrieben
Wolkenfetzen werden über die Hänge getrieben
Regen im Val d'Rochemolles
Regen im Val d'Rochemolles
Türkisblauer Lago d'Rochemolles
Türkisblauer Lago d'Rochemolles

Monte Sommeiller Karte

Beeindruckende Strecke zum Colle Sommeiller!
Beeindruckende Strecke zum Colle Sommeiller!

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Diese faszinierende Tour zum Colle Sommeiller!
Start vom Abenteuercamp im malerischen Val d’Rochemolles (hier weiter in den Talhintergrund verschoben), erster Wegepunkt ist die Abzweigung zum Rifugio Scarfiotti, der zweite markiert die steilen Kehren im Hang. Dritter Wegepunkt ist das Brückchen über das ausgetrocknete Bett des Rio di Fond, der vierte liegt in dieser grandiosen Mondlandschaft, während der fünfte die letzten drei Kehren im Schotterhang bezeichnet und unser sechster Wegpunkt und Ziel ist der grandiose Colle Sommeiller!